10 Jahre ITD (v.l.n.r.): Vivien Visarius, Dr. Bernd Scheiff, Dr. Benjamin Limbach, Henning Schumacher

10 Jahre Zentralisierung der Informationstechnik für die Gerichte und Staatsanwaltschaften in NRW

Am 20. September 2024 feierte der Zentrale IT-Dienstleister der Justiz NRW (ITD) im Oberlandesgericht Köln seine Gründung vor zehn Jahren mit prominentem Besuch. Im Innenhof des Justizgebäudes am Reichens­pergerplatz feierten viele der fast 600 Mitarbeiter*innen mit dem Minister der Justiz des Landes NRW Dr. Benjamin Limbach, der Präsidentin und den Präsidenten der drei Oberlandesgerichte und vielen Ehrengästen das Jubiläum.

Dr. Benjamin Limbach bezeichnete die Bereitstellung professioneller IT-Dienstleistungen durch die Angehörigen der Justiz NRW als besondere Stärke des Landes, weil sie "von uns für uns" erfolge. Der ITD stelle durch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und modernste Technik sicher, dass die Gerichte und Staatsanwaltschaften in NRW auch in Zeiten des Fachkräftemangels weiterhin hochwertige Rechtsdienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringen könnten. Durch die Einbeziehung von Menschen mit Einschränkungen werde niemand zurückgelassen.

Präsident des Oberlandesgerichts Dr. Bernd Scheiff dankte den insgesamt fast 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ITD seit dessen Gründung. Ein besonderer Dank gelte dem zuverlässigen Partner IT.NRW und dessen Präsidenten Dr. Oliver Heidinger. Der ITD sei nicht ohne Beulen und Schrammen gewachsen, habe die notwendige Modernisierung der Justiz-IT aber bewältigt und stelle sich den künftigen Herausforderungen. Insbesondere durch die Entwicklung eigener herausragender und barrierefreier Software sei die Justiz NRW auch für Legal Tech und KI technisch sehr gut aufgestellt.

Der Leiter des ITD, Leitender Oberstaatsanwalt Henning Schumacher, erinnerte an die großen Herausforderungen, die der Gesetzgeber vor zehn Jahren mit der Einführung des Elektronischen Rechtsverkehrs und der Elektronischen Akte gestellt habe. Diese Aufgaben hätten die Mitarbeiter*innen des ITD mit Wagemut und großem Einsatz erfolgreich bewältigt, so dass inzwischen allein in der Justiz NRW jährlich 35 Millionen elektronische Nachrichten verarbeitet würden. Durch die gleichzeitige Zentralisierung der IT-Aufgaben sämtlicher Gerichte und Staatsanwaltschaften beim ITD stünden heute moderne und zukunftssichere Arbeitsplätze unter Beachtung aller Anforderungen an Diversität und Barrierefreiheit bereit.

Hintergrundinformationen:

Der ITD wurde am 1. Januar 2014 offiziell gegründet. In ihm ist die Kompetenz für nahezu alle IT-Aufgaben innerhalb der Justiz NRW gebündelt. Er stellt über zentrale Rechenzentren fast 30.000 IT-Arbeitsplätze in den Gerichten und Staatsanwaltschaften des Landes zur Verfügung. Fast 600 IT-Beschäftigte und Beamte sind unter zentraler Leitung örtlich verteilt im gesamten Land tätig. Der ITD weist alle wesentlichen Berufsbilder für zeitgemäße IT-Dienstleistungen von Fachberatung und Störungsbehandlung über Rechenzentrumsbetrieb, Prozess- und Projektmanagement bis hin zu Telekommunikation und sicherem mobilem Arbeiten auf. Er untersteht dem Präsidenten des Oberlandesgerichts Köln und ist dadurch eine von der Justiz selbst verwaltete IT-Einrichtung. Hierdurch wird die Unabhängigkeit von politischen Einflüssen sichergestellt.

 

Philipp Prietze
Dezernent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit